Der neue Sound der Stadt

Bislang galt: Wer in der Stadt von A nach B kommen will, aber weder Lust auf Parkplatzsuche, öffentliche Transportmittel noch auf Umweltverschmutzung hat, der muss Fahrrad fahren. Eine neue Konzeptstudie von Mini zeigt, dass es auch anders geht.

Text von Hannah Bauhoff, Fotos BMW/Mini

„Going mobile“ – so lautet ein Song der britischen Rockband The Who, den Jugendliche in handgenähten Anzügen unter langen Parkern mit Vorliebe in den 60er und 70er Jahren hörten. Neben der Musik und grünen Mänteln war der Motorroller das zentrale Erkennungszeichen der sogenannten Mods. Die Anhänger dieser Subkultur pflegten und stylten ihr Zweirad genauso hingebungsvoll wie sich selbst – und prägten damit das Lebensgefühl einer ganzen Generation: Freiheit, Modebewusstsein und individuelle Mobilität einten die modernen Youngster beim Feiern, Tanzen und Welterkunden.

An dieses Freiheitsgefühl samt Spaß auf zwei Rädern erinnerte sich der Designchef von BMW Group Adrian van Hooydonk und präsentierte jüngst in London und Mailand das Mini E Scooter Concept. Bereits am Anfang des Entwurfsstudiums stand für das BMW Designteam fest: Die Urbane Mobilität der Zukunft  muss C02-frei sein. Daher wird der Mini E Scooter von einem Elektromotor angetrieben, der dank integriertem Ladekabel jederzeit an herkömmlichen Netzsteckdosen aufgeladen werden kann. Ebenfalls recht visionär ist der Zündschlüssel, der komplett durch ein Smartphone ersetzt wurde. Starten und Ausschalten funktionieren durch Berühren des Touchpads vom Mobiltelefon, das der Fahrer einfach in die kreisrunde Anzeige einlegt. Dadurch wurden sämtliche Infotainment-, Kommunikations- sowie Navigationssysteme aktiviert, wodurch das Zweirad dem Auto ebenbürtig wird.

Es sind aber weitere Ähnlichkeiten festzustellen: die Frontstrahler sowie der Metallgriff am Sattel erinnern beispielsweise stark an Scheinwerfer und Dachspoiler der Miniflotte, wurden jedoch eigenständig für die Scooter entwickelt. Besonders charmant ist die Neuinterpretation des Helmfachs, wo ein Tassenhalter zwei Espressotassen aufnimmt.

Drei unterschiedliche Prototypen des umweltfreundlichen Rollers gibt es. Die gelb-graue Ausgabe des kleinen Stadtflitzers erinnert an die Farbgebung des Elektroautos von Mini, die dunkelbraun-grüne Variante wirkt dagegen eleganter. Wer dagegen Wert auf den Originallook legt, wird sich für die weiße Version samt Mods-Emblem entscheiden. Der blaue Kreis mit weißem Ring und rotem Punkt war Leitmotiv für die gesamte Farbgestaltung des dritten Scootermodells.

Gut aussehen, in jede noch so kleine Parklücke passen, CO2 neutral – die Textzeile von The Who „I can stop in any street, invitin‘ people there with me, goin‘ mobile“ kann man demnächst guten Gewissens lauthals mitsingen.

 

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