GOLDENER HÄNDLER

Was haben die Queen, Kylie Jenner, Karl Lagerfeld und Jenson Button gemeinsam? Sie alle fahren auf ihn ab: den Rolls-Royce. Vielbeschäftigter Berater der Obersten der Oberklasse: Michael Gleissner. Für den Nobel-Autohändler sind die Luxusschlitten nicht bloß schicke Fahrzeuge, sie sind sein Leben.

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Bei aller Opulenz, die mit einem Zwölfzylinder mit 570 PS einhergeht, zählt bei dem Modell „Dawn“ mehr der Genuss als die Geschwindigkeit.

Türgriffe, die sich anfassen wie Goldbarren, eine nicht enden wollende Motorhaube inklusive Spiegelsaal-Grill, gekrönt von der legendären Spirit of Ecstasy Kühlerfigur, scheinen nicht von dieser Autowelt. In fließenden Linien, ähnlich eleganten Yachten, schirmen die fahrenden Sänften ihre hochkarätigen Besitzer auf die leiseste und luxuriöseste Art von der Außenwelt ab. In einem Rolls-Royce sitzt man nicht, man thront – auf einer Rückbank aus feinstem Leder – auf Wunsch auch mit Familienwappen. Der Mann für die persönlichen Momente in einer Welt voller Superlative und Glamour ist Rolls-RoyceHändler Michael Gleissner. Für den Kölner ist sein Job nicht nur ein Job, sondern pure Leidenschaft und Faszination.

Der Händler der automobilen Königsklasse ist für seine Kunden weniger Verkäufer, sondern vielmehr ein guter Freund, der beispielsweise Karten für ein ausverkauftes Madonna-Konzert besorgt oder einen Tisch im ausgebuchten In-Restaurant organisiert. Die Liebe zum Automobil verbindet schließlich. „Wenn man sich auf einem unserer Rolls-Royce-Events trifft, fühlt es sich fast an wie Familie“. In St. Moritz schickt der Kölner seine hochkarätigen Kunden schon mal den Berg hinauf, um sie dann mit dem Schlitten unter dem Po eine 5 km lange Piste hinabsausen zu lassen. „Es besteht zwar immer ein Risiko, dass es nicht gefällt, aber unten lagen sie sich dann halb heulend, halb lachend in den Armen“, erzählt der Kölner mit einem verschmitzten Lächeln. So entstehen nicht nur geschäftliche Synergien, sondern auch Freundschaften. Things that money can’t buy.

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Er trägt den Titel „Erfolgreichster Rolls-Royce Händler Europas“. Für Michael Gleissner ist eine langjährige, persönliche Kundenbindung und ein exklusiver 24-Stunden-Service für seine Klientel das A und O.

„Längst sind die Zeiten vorbei, in denen ein Rolls-Royce ausschließlich von Filmstars und Superreichen gefahren wird – häufig sind es mittelständische Unternehmer und auch immer mehr junge Leute“, weiß der sympathische Rheinländer. Aber der Nobel-Autohändler kennt auch extravagante Klienten. „Ich habe einen bestimmten Kunden aus dem arabischen Raum, dem es extrem wichtig ist, ein Auto zu haben, das kein anderer hat. Es muss etwas Besonderes sein“, so Gleissner. „So sollte sein Dawn Coupé komplett schneeweiß sein: vom Holz über das Lenkrad bis hin zum Boden. Allerdings ist es so, dass ein weißes Armaturenbrett die Sicht durch die Spiegelung der Windschutzscheibe stark beeinträchtigt“, erklärt der Luxus-Verkäufer. Somit waren unzählige Besuche im Rolls-Royce-Werk in England und Gespräche mit mehreren Designern nötig, in einem Verkaufsprozess von über eineinhalb Jahren, bis der Käufer schließlich sein Wunschauto fahren konnte. „Nach langem hin und her lieferten wir ihm das gewünschte Cabrio in sein Feriendomizil Marbella. Zur Probefahrt erschien der Kunde im weißen Anzug und schwarzer Sonnenbrille, eine Sonderanfertigung, damit ihn die Windschutzscheibe nicht blendet. So fuhren wir mit offenem Verdeck in den Hafen von Marbella ein, im Radio lief „Brother Louie“ von Modern Talking – und er war stolz wie ein König“.

Doch damit nicht genug: „Eines Tages standen drei Männer aus Armenien in Pelzmänteln und großen, dunklen Sonnenbrillen vor der Tür unserer Kölner Filiale und wollten einen Rolls-Royce für ihren Vater kaufen. Unter der Bedingung, dass ich den Wagen persönlich dort vorbei bringe“, erinnert sich Gleissner. Die Geschichte der Wagenübergabe könnte auch einem skurrilen Tarantino-Film entsprungen sein: Von der Segnung des Fahrzeugs mit dem Blut eines Hammels bis hin zur Verkostung des rohen Herzens und des Gemächts des frisch geschlachteten Tieres, die der Kölner mit viel Adrenalin im Körper und Wodka runterspülte. Seither gehört der Kölner zur Familie. So läuft das Sales-Business in der Premiumklasse.

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Champagner und Häppchen in St. Moritz: Sehen und gesehen werden – eine unschätzbare Währung in der exklusiven Gesellschaft der Rolls-Royce-Kunden.

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