18 Mrz So sehen Sieger aus
Von Delilah Werdermann
Es war gestern, der 17. März, als das Emirates Team New Zealand am Hauraki-Golf eintraf. Dreieinhalb Jahre hatten sie trainiert, um gegen den italienischen Gegner anzutreten. Und dann erhöhte das Emirates Team New Zealand nach dem Start von Race 10 deutlich seine Intensität, um den von Prada präsentierten 36. America’s Cup für sich zu gewinnen. QUALITY gratuliert und feiert natürlich mit dem Siegerteam mit!
Tausende drängelten sich im Hafen von Auckland und auch am Land waren die Menschenmassen nicht zu übersehen, denn Neuseeland begrüßte seine neuen Sieger in Sachen Segeln, der wohl wichtigste Sport für Neuseeland. Ein wahres Konzert wurde von den Anwesenden veranstaltet, als das Team rund um den Steuermann Pete Burling die älteste Trophäe der Sportwelt in den Händen hielt. Es wurde gehupt, gerufen, gepfiffen und Champagnerkorken knallten ungehalten in die Luft.
Dabei ist es bereits der vierte Sieg für die Kiwi-Nation, schon 1995, 2000 sowie 2017 konnten sie den America’s Cup nach Hause bringen. 170 Jahre Geschichte liegen bereits hinter dem America’s Cup und so war es auch ein historischer Erfolg für das Emirates Team New Zealand, das mit seiner „Te Rehutai“ der italienischen „Luna Rossa Prada Pirelli“ mit 7:3 kaum Luft zum Atmen ließ oder besser gesagt für ordentlich Wellengang beim Gegner sorgte.
Die klare, ruhige und gemächliche Kommunikation zwischen Pete Burling, Blair Tuke und Glenn Ashby ermöglichte es ihnen, ihr ganz eigenes Rennen zu segeln. Und durch die konstante Brise spürten die Fans an Land bereits den Sieg, der herüber wehte. Denn am Gate 4 verlängerte sich der Vorsprung auf 37 Sekunden, am letzten oberen Gate waren es bereits 49 Sekunden und ein Vorsprung von 400 Metern. Auf der letzten Etappe, knapp 650 Meter vor dem Ziel, angefeuert von ihren Fans zu Hause und auf der ganzen Welt, überquerte die „Te Rehutai“ die Ziellinie mit 38 Knoten, während die „Luna Rossa Prada Pirelli“ sie nur 46 Sekunden später überquerte. Aber wie wir alle wissen: für die älteste Trophäe im internationalen Sport ist kein Raum für einen zweiten Platz.
Dieser Tag markierte ganz klar einen atemberaubenden Sieg für das Team, das zu Beginn dieses Events sogar offen über die mangelnde Erfahrung im Rennen mit der neuen AC75-Klasse sprach. Erst während der Regatta konnten sie ihre Fähigkeiten verbessern und mussten schnell dazulernen, wobei einige wichtige Lektionen bestimmt aus diesem Rennen in den Köpfen der Crew geblieben sind. Nach dem Gewinn des Cups in Bermuda im Jahr 2017 wollten CEO Grant Dalton und das Emirates Team New Zealand nämlich eine neue America’s Cup -Klasse schaffen, mit der ein schnelles, koordiniertes und aufregendes Segeln möglich ist. Mit der AC75 haben sie diese Ambitionen sicherlich übertroffen. Die Sichtweise auf den Segelsport wurde so für immer verändert, neun Führungswechsel erlebten die Zuschauer in einem einzigen Rennen und das fast Herzschlag aussetzende vierminütige Defizit wurde in einen fast vierminütigen Sieg transformiert.
Steuermann Pete Burling kann seinen Fans gar nicht genug danken:
„We have been getting messages from the Prime Minister to high school kids. It just means the world to us as a team. We have been learning all week, and today we really showed what this boat can do, and so to win on home waters is something our entire team is incredibly proud of.“
An Bord dankte der Gegner Francesco Bruni dem Team sowie allen Unterstützern der „Luna Rossa Prada Pirelli“ und sagte:
„It is not finished – and with all this experience in the team we will try again. Thank you Italia, grazie Italia.“
Premierministerin Jacinda Ardern gratulierte ebenfalls zum Sieg und sicherte schon die finanzielle Unterstützung für die nächste Verteidigung zu. In Neuseeland sind sie bereits als das „Team der fünf Millionen bekannt“, womit weniger eine Geldsumme gemeint ist. Vielmehr steht die ganze neuseeländische Bevölkerung seit Jahren hinter dem siegesreichen Cup-Team.
Die Feierlichkeiten begannen an Bord des Emirates Team New Zealand, nachdem sie die Ziellinie überquert hatten und nach der Preisverleihung wurde bis in die späten Abendstunden gefeiert. Die abschließenden Worte gingen an den Flight Controller des Emirates Team New Zealand, Blair Tuke:
„What a beauty! Time to enjoy it! To win the America’s Cup on home waters – unbelievable! To know the work that has gone into this. Just huge from the whole team. It has been a massive honour to race in from of five million Kiwis, and to know we have had their support!“
Wir bleiben gespannt, wie das 37. Rennen in Zukunft verlaufen wird, denn die Stiftungsurkunde von 1857 besagt, dass das Siegerteam die Rahmenbedingungen für das kommende Rennen bestimmt. Aber bis dahin wird der glorreiche Sieg genossen.
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