Let’s Zeppelin

Ferdinand_von_Zeppelin

Ferdinand Adolf August Heinrich von Zeppelin – ein Name so lang wie der Schattenwurf seines Erbes. Sein Erfindergeist schwebt heute noch wie eine lange Zigarre über dem Bodensee. Er war der Daniel Düsentrieb in Übergröße, gab den Anstoß zum Größenwahn und erfand die Stromlinienform. Die Verkleinerung des Luftwiderstands durch Optimierung der Form bildet die Brücke zur heutigen Welt der Hochgeschwindigkeits-Mobilität schnittiger Autos und aerodynamischer Designs. Seine Luftschiffnachkommen durchbohren heute wieder die Wolken wie Riesendübel.

Graf Zeppelin war Visionär und Kämpfergeist mit weißer Kapitänsmütze. Seine Büste steht gleich neben der von Leonardo da Vinci, Jules Verne, Saint-Exupéry und Otto Lilienthal, den Brüdern im Genius. An Selbstbewusstsein mangelte es ihm nie. In Konstanz wurde er 1938 als forscher Knirps geboren, der früh das Weite suchte und beim Militär Karriere machte. Mit über 50 verwirklichte er seine Träume und wurde Vater des ersten Starrluftschiffs.

Graf Ferdinand von Zeppelin im Luftschiff © Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH

Am 2. Juli 1900 schickt Graf Zeppelin den 128 Meter langen Prototyp LZ 1 (Luftschiff Zeppelin) wie Ikarus in Richtung Sonne. Montiert auf einer schwimmenden Halle, die für den Startvorgang in den Wind gedreht werden konnte, startete der Riesenfisch unter den Augen von 12.000 Zuschauern ins Luftaquarium über Friedrichshafen. Mit 9,0 Meter pro Sekunde, gesteuert von zwei Höhen- und Seitenrudern, übernehmen zwei 14 PS Daimler-Benz-Motoren den Vortrieb. Der Gasraum mit zylindrischen Zellen ist prall gefüllt mit 11.300 Kubikmeter Wasserstoff. Ein Gewicht von 130 Kilo tariert das 13 Tonnen schwere erste Luftschiff der Welt zwischen zwei Außen-Gondeln. Trotz ausgeklügelter Technik endet die Jungfernfahrt schon nach wenigen Minuten mit Notwasserung im Bodensee.

Schlechtes Omen oder das prototypische Schicksal visionärer Erfindungen? Die LZ-Pioniere erlitten ebenso viele Tiefschläge wie Höhenflüge. Allein 12 von 25 Luftschiffen werden bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs durch technische Pannen oder Aufwinde zerstört. Die anderen schlagen sich wacker, und 20 Jahre nach der LZ1 behalten erste Luftikusse die Thermik unter den Bäuchen.

Crash_Zeppelin_LZ18_(LII)

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Fotos: ©Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH

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